Radiowellen, Religionen, Ideologien.
Missionsrundfunk, Bildung, Propaganda


Die Entdeckung und Anwendung der Funkwellen hat dem Menschen neue Dimensionen erschlossen. Natürlich weckte sie wie jede neue Technologie auch Ängste (Strahlenbelastung) und übertriebene Hoffnungen, wie jene Versuche zeigen, Stimmen von Geistern bzw. Toten per Radio hörbar zu machen. So entstanden moderne Legenden um die Funktechnologie, wie jene von der Zahnbrücke als Funkwellen-Empfänger. Die Propaganda des zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges benutzte das Radio als Kampfmittel; auf dem Gebiet des Warschauer Paktes wurden Störsender installiert, z.B. um den Empfang der "Voice of America" zu verhindern usw.
Auch der Versuch mit Außerirdischen in Kontakt zu treten (SETI- Projekt), bedient sich im Prinzip einer Radiotechnologie. Insgesamt kann man sagen: Das Radio erweiterte das Weltbild der Menschen und leistet einen erheblichen Beitrag zur Bildung und Information in sonst unerreichbaren Gebieten der Erde.

Das Radio wurde von Anfang an gezielt zur Verbreitung ideologischer und religiöser Ideen verwendet. Somit diente die neue Technologie der Manipulation durch Propaganda, aber auch die Gegenpropaganda verbreitete wirksam Informationen und politische Aufklärung in die Herrschaftsbereiche der Diktatur. (Stimme Amerikas, Störsender etc.) Wir werden an einigen Beispielen diese Anwendungen genauer betrachten.

Auch die Mission setzte dieses technische Mittel bald dafür ein, neue Zuhörer anzusprechen, für den christliche Glauben zu gewinnen und die Bekehrten langfristig zu unterstützen. Die heute weltweit mögliche Ausstrahlung der Programme dient inzwischen vermehrt dem Ziel, neben Glaubensinformationen auch praktisches Wissen, aktuelle Informationen und Bildung zu verbreiten. Obgleich viele westliche Menschen der Mission durch christliche Radiostationen skeptisch gegenüberstehen, muß man doch sehen, dass die Ergebnisse oft beeindruckend sind. „Via Radiowellen werden Programme an Afrikaner vermittelt zu wirtschaftlichen, geistlichen und sozialen Fragen. So gibt das Projekt einfache Ratschläge an die Hörer weiter zu Themen wie dem Gewinnen von sauberem Wasser, allgemeine Hygiene-Regeln, Tips zum Anbau von Getreide, zur Viehhaltung sowie zur Ernährung. Auch zu dem in Afrika dramatisch anwachsenden Problem Aids gibt es Hilfs- und Vorsorgeprogramme.“ Besonders der Bau einfacher Solaranlagen wird durch die christliche Radiomission propagiert und unterstützt. In den Jahren nach der Wende erlebte die Radiomission einen Boom, heute werden ihre Programme bis nach Zentralasien ausgestrahlt.

Ein Beispiel: „Vor über 150 Jahren, während einer typischen englischen "afternoon tea party", hörten Lady Kinnaird und ihre Freundinnen dank einem durchreisenden Missionar von der Situation der Frauen in Indien. Inderinnen lebten in den "Zenanas", einem abgeschlossenen Teil des Hauses, wo nur Frauen oder männliche Familienangehörige Zutritt hatten. Als Analphabetinnen hatten Sie keinen Zugang zur Bibel; ebenso wenig zu medizinischer Versorgung. Lady Kinnaird gründete....die Zenana Bible Mission. 1852 wurde in Kalkutta die erste Schule eröffnet, um einheimische Lehrerinnen auszubilden. Zwanzig Jahre später rief die Mission ein Medizinprogramm für Frauen ins Leben, das Ärztinnen ausbildete. Später wurden Spitäler für Frauen gegründet.1913 öffnete die Mission in Lahore ein College für Frauen. Nun hatten indische Frauen erstmals Zugang zu höherer Bildung. Mit dem Ende der Kolonisation ....wurde die Leitung der verschiedensten Institutionen Indern übertragen, und Interserve, wie die Arbeit inzwischen hiess, stellte ausländische Fachleute zur Verfügung. Heute arbeiten Interserve-Partnerwerke in 20 Ländern. Oft werden sie an Dachorganisationen im Einsatzland vermittelt, weil diese die missionarischen Einsätze besser koordinieren und gegenüber der Regierung vertreten können. Heute sind für die Arbeit nebst Lehrkräften und medizinischem Personal auch Fachleute aus den Bereichen Sozialarbeit, Agronomie, Technik, Mechanik, Buchhaltung, Projektmanagement, Bibellehre, Jugendarbeit usw. gefragt. Weltweit gibt es 17 Heimatbüros, die Partnerinnen und Partner aussenden, unter anderem in Indien, Hongkong und Südkorea.“ (Internetquelle: www.interserve.org/ch )



 
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